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Präzise oder visionär? Was passiert, wenn unterschiedliche Führungstypen kollidieren
Warum Persönlichkeitspräferenzen in der Verwaltung über Erfolg oder Eskalation entscheiden können In einer aktuellen Mediation zwischen zwei hochrangigen Führungspersonen einer Kreisverwaltung trafen zwei unterschiedliche Welten aufeinander: Auf der einen Seite ein konzeptstarker, strategisch denkender Quereinsteiger mit Innovationsauftrag – schnell, assoziativ, visionär. Auf der anderen Seite eine erfahrene Führungskraft mit langjähriger Verwaltungspraxis – strukturiert, regelorientiert, mit klarer Detailfokussierung. Beide in übergeordneter Verantwortung. Beide entscheidend für die Ausrichtung ihrer Organisation. Beide unverzichtbar. Und doch: Der Konflikt schien unlösbar. Nicht aus Unwillen. Sondern aus grundlegend unterschiedlichen Persönlichkeitspräferenzen. Persönlichkeit trifft auf Systemlogik Seit über 25 Jahren arbeite ich mit dem MBTI (Myers-Briggs-Typindikator), einem Persönlichkeitsmodell, das insbesondere zwei Wahrnehmungsstile beschreibt, die in Verwaltungen immer wieder…
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Erschöpft, aber wirksam – Führung jenseits von Yogamatte und Atemtechnik
Wie kollektive Verstörung zur Ressource für gute Führung werden kann Es ist eine paradoxe Situation: Viele Führungskräfte, mit denen ich arbeite, sind erschöpft, aber keineswegs wirkungslos. Im Gegenteil. Sie führen mit klarem Kopf, sie übernehmen Verantwortung, sie setzen sich ein. Und sie zahlen dafür einen Preis. Einen Preis, der sich nicht mit einer Stunde Yoga pro Woche begleichen lässt. Zwischen Selbstverantwortung und Systemdruck Wer heute führt, gerät leicht in eine Spirale aus Überforderung, Verantwortungsübernahme und wachsender innerer Erschöpfung. Und während die Systeme kaum entlasten, verlagert sich die Verantwortung für Stressbewältigung immer stärker auf das Individuum. Achtsamkeit, Resilienztrainings, Mindfulness-Karten auf dem Schreibtisch. Das kann entlasten. Muss es aber nicht. Denn wer…